Psychotherapie (TP)

Die Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TP) gehört neben der Analytischen Psychotherapie, systemischen Therapie sowie der Verhaltenstherapie zu den wissenschaftlich anerkannten und sozialrechtlich zugelassenen psychotherapeutischen Behandlungsverfahren im Kinder- und Jugendlichenbereich und zählt damit zu den Kassenleistungen der gesetzlichen Krankenkassen.

Die TP geht davon aus, dass psychische Symptome – etwa Ängste, Depressionen, Essstörungen oder Zwänge – Ausdruck innerer Konflikte sind. Diese Konflikte entstehen häufig aus widersprüchlichen Bedürfnissen, ungelösten Beziehungserfahrungen oder belastenden Lebenssituationen. Das Symptom wird dabei als Signal seelischer Not und zugleich als Versuch verstanden, innere Spannungen zu bewältigen. Ziel der Therapie ist es, diese meist unbewussten Konflikte zu erkennen, zu verstehen und schrittweise zu lösen. Da sich innere Konflikte vor allem in zwischenmenschlichen Beziehungen zeigen, spielt die therapeutische Beziehung eine zentrale Rolle. In diesem geschützten Rahmen können alte Muster erlebbar werden und neue Erfahrungen möglich werden. Mit Hilfe psychodynamischer Methoden – wie Spiegeln, Klärung, Konfrontation und Deutung – unterstütze ich meine Patient*innen dabei, Zugang zu ihrer inneren Welt zu finden. Im Verlauf der Behandlung kann sich die Fähigkeit zur Selbstreflexion vertiefen, neue Lösungswege können entstehen, und die Symptome verlieren allmählich ihre Funktion.

 

Therapie mit Kleinkindern

Jüngere Kinder können ihr seelisches Erleben häufig noch nicht in Worte fassen. Deshalb steht in der therapeutischen Arbeit das symbolische Spiel im Mittelpunkt. Im Spiel zeigt sich, was ein Kind bewegt – seine Ängste, Wünsche, Sorgen und inneren Konflikte. Auf diese Weise wird verständlich, was das Kind belastet oder stärkt. Entscheidend ist eine verlässliche, vertrauensvolle Beziehung. Wenn diese entsteht, können auch bisher verborgene Gefühle, Gedanken und Fantasien Raum finden. Im gemeinsamen Prozess werden sie verstanden, bearbeitet und integriert. Dadurch entwickelt das Kind mehr innere Sicherheit, Stabilität und Konfliktfähigkeit – wichtige Grundlagen für emotionale Reifung, Selbstvertrauen und tragfähige Beziehungen zu anderen Menschen.

 

Therapie mit Jugendlichen

Jugendliche können sich eigenständig an mich wenden. In den ersten Gesprächen wird gemeinsam geklärt, ob und in welchem Umfang die Einbeziehung der Eltern hilfreich ist. Gerade in dieser Lebensphase spielen Themen wie Selbstständigkeit, Identitätsentwicklung, Abgrenzung und Autonomie eine zentrale Rolle – daher findet die Therapie häufig ohne Eltern statt.

Gesetzlich versicherte Jugendliche ab 15 Jahren können eine Psychotherapie in der Regel selbstständig bei ihrer Krankenkasse beantragen. Bei Privatversicherten müssen die Eltern die Kostenübernahme bei der Versicherung veranlassen. 
In vielen Fällen ist es sinnvoll, die Eltern über den Beginn der Therapie zu informieren – verpflichtend ist dies jedoch nicht. Selbstverständlich gilt auch hier die ärztliche Schweigepflicht und der Schutz persönlicher Grenzen.

Inhaltlich stehen häufig Fragen nach Selbstwert, Beziehungsgestaltung, familiären Konflikten, Leistungsdruck oder emotionaler Stabilität im Mittelpunkt. Die Therapie bietet einen geschützten Raum, um Gedanken und Gefühle zu verstehen, innere Orientierung zu gewinnen und neue Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln.